Wanderung
Ethnografischer Rundgang Odro
Auf diesem Rundgang entdeckt man eine Landschaft von grosser Anziehungskraft und Schönheit, die in höheren Lagen jedoch nur teilweise zugänglich ist. Gleichzeitig kann man auch einiges über die frühere Beschäftigung der Talbevölkerung erfahren, im Besonderen über das Wildheuen. Im Verzascatal, wo die Viehweiden auf dem Talboden nur spärlich vorhanden sind, waren die Grasflächen an den Berghängen sehr wertvoll. Diese wurden darum auch mehr oder weniger vollständig abgemäht und eingebracht. Es handelte sich dabei um eine harte und oft auch gefährliche Arbeit. Wenn die Kühe und Ziegen keine Milch gaben, wurden sie mit Wildheu gefüttert, das von minderer Qualität war als das der Maiensässe. Die landwirtschaftliche Tätigkeit, wie sie heute noch in Odro ausgeübt wird, kombiniert mit den Verpflegungs- und Uebernachtungsmöglichkeiten, macht aus diesem Maiensäss ein umweltverträgliches Tourismusmodell.
Wildheu und Heuseile
Odro war eines der Zentren für die Gewinnung von Wildheu. Die steilen und schroffen Flanken des Piz Vogorno, die für das Grossvieh nicht zugänglich sind, wurden regelmässig gemäht, und dies bis ungefähr in die Fünfzigerjahre. Das so gewonnene Wildheu wurde zuerst in Bündeln zusammengehäuft und dann mit den Heuseilen zum Heustall auf dem Berg oder bis ins Dorf im Tal transportiert. Die Sprügh (Höhlen im Fels) waren die temporären Unterkünfte für die Bergbauern, die sich in die hoch gelegenen Zonen begaben, um das Heu zu schneiden. So entstand ein System, das die Fütterung des Viehs während des ganzen Jahres ermöglichte. Deutliche Spuren dieser Tätigkeit (nicht mehr benutzte Heuseile; Pufferstellen für die Heubündel; Wege in den Felsen) sind noch sichtbar. Zur Illustration der Bedeutung dieser Tätigkeit zitieren wir hier einige Stellen aus dem Werk von F. Binda, I vecchi e la montagna [Die Alten und der Berg] (Locarno 1983): «Früher gingen alle in den Wald, ohne Ausnahme. Ich sage dir, der ganze Piz Vogorno wurde gemäht. ( ) Als sie aufgehört haben, in den Wald zu gehen, verkamen auch die Heuseile. Ich hatte ein Heuseil, das war 1000 Meter lang, es reichte fast bis auf den Piz Vogorno, bis auf ungefähr 2000 Meter Höhe, dann gab es verschiedene Strecken bis nach Costa Piana.»
Odro
Odro ist ein auf 1200-1300 Meter über Meer gelegenes Maiensäss an den Abhängen des Piz Vogorno. Es liegt zwischen dem Dorf Vogorno (500 m) und der Alpe Bardughè (1639 m). Man erreicht es über einen steilen, aber bequemen Weg, der einem langen Grat, der das Valle del Molino vom Valle della Porta trennt, folgt und durch eine ganze Reihe dazwischen liegender Weiler (Colletta, Torlètt, Stavéll, Pidoo) führt. Odro seinerseits, das im System der traditionellen Alpbewirtschaftung die Funktion der Bergsiedlung innehatte, besteht aus vier kleinen Siedlungskernen (Técc Fond, Ticc Zòtt, Sert, Cim'al Prov). Das historische Alter dieser Besiedlung wird belegt durch das Vorhandensein eines schönen Schalensteins im Zentrum von Ticc Zòtt sowie durch die an einigen Gebäuden angebrachten Jahreszahlen (17./18. Jahrhundert).
Interessante ethnografische und landschaftliche Schwerpunkte
Mühlen
Unterhalb der kleinen Kapelle, auf dem linken Ufer des Baches, der durch das Valle del Molino fliesst, sind noch Mauerreste einer alten Mühle sichtbar. Mitte des 19. Jahrhunderts waren dort zwei Mühlen, im Besitz der Familie Anselmi, in Betrieb.
Kapelle und Treppenweg
Die Kapelle befindet sich unweit der kleinen Brücke, am Fusse eines eindrücklichen Treppenweges. Bei genauerer Betrachtung bemerkt man, dass der Kalvarienberg einem Heuhaufen (in der Mundart mèda) gleicht. An der Aussenwand der Kapelle sind zwei rustikale Holzkreuze angebracht, früher waren es mindestens drei. Laut Ueberlieferung erinnern diese Kreuze an die Leute, die beim Wildheuen den Tod fanden. Sowohl das Motiv der Malerei, der Aufstieg zum Kalvarienberg, wie auch die Form des Kalvarienbergs, wurden anscheinend nicht zufällig gewählt.
Kapelle Im Ort
Colletta befindet sich eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, die der schmerzensreichen Madonna geweiht ist. Es scheint, dass der Ursprung der Kapelle zurückgeht auf eine Erscheinung der Jungfrau Maria, die ein Bewohner von Vogorno an diesem Ort hatte. Noch Heute gibt es eine Prozession von Vogorno zur Kapelle.
Kastanienwald
Der Weg windet sich durch einen schönen Kastanienwald mit imposanten monumentalen Kastanienbäumen, die bis zu einer Höhe von 900 Meter über Meer vorkommen.
Gratweg
In diesem Abschnitt wird der Weg zu einer wirklichen Gratwanderung. Es handelt sich um eine im Verzascatal ziemlich verbreitete Besonderheit. Dies zeigt, wie die Besiedlungsorte genau dort gewählt wurden, wo das Terrain Vorteile aufwies (Ausrichtung, weniger steiler Boden, Schutz vor Erdrutschen und Lawinen).
Heuseile in Stavéll
Sobald der Grat in der Nähe des Monte di Stavéll erreicht ist, sieht man den Ausgangs- und Ankunftspunkt einiger Heuseile. Das Seil, das ins Tal hinunterführt, ist an einem grossen Felsbrocken verankert und wird von drei Pfählen gestützt. Es gibt zwei Aufprallstellen, die Ankunftspunkte der Heuseile, die von Odro herunterkamen.
Schalensteine
An einem Felsblock im Zentrum der Siedlung von Odro sind einige kleine, schalenförmige Vertiefungen gut sichtbar. Es handelt sich um besondere Zeichen, die vom Menschen hinterlassen wurden, um das Territorium zu kennzeichnen. Diese Zeichen sind weder genau datier- noch deutbar.
Agrotouristischer Bergbetrieb in Odro
Seit 1996 leben J.-Louis Villars und Marlis Solèr ständig in Odro. Einige Gebäude wurden restauriert und der kleine Landwirtschaftsbetrieb, mit ungefähr 40 Verzasca-Ziegen, ist für das Mähen der Bergwiesen besorgt, die so sauber erhalten werden. Die einladenden Unterkünfte, die in den Alpgebäuden eingerichtet wurden, und die Gastfreundschaft sorgen dafür, dass sich der Gast wohlfühlt, der hier Rast machen und sich verpflegen und übernachten kann. Die Installation einer kleinen Turbine produziert genügend Energie, um den Eigenbedarf und den der Gäste zu decken. Die Fassung einer Quelle stellt die permanente Wasserversorgung sicher.
Das kleine Wildheu-Museum
Die Hauptattraktion des Rundgangs stellt das kleine Museum dar, das in der Siedlung Sert liegt. Eigentlich handelt es sich dabei um die zeitweilige Unterkunft von Luigi Berri (1904-1988), der nach Aufgabe seiner Tätigkeit Ende der Sechzigerjahre das Haus intakt hinterliess, in dem er gelebt hatte, mit den von ihm verwendeten Geräten und Werkzeugen. In dem kleinen Lokal werden so die Objekte ausgestellt, die er bei der Ausübung verschiedener Tätigkeiten brauchte: vor allem beim Einbringen des Wildheus.
Trockenmauern
Die Wiesenfläche von Odro wird bergwärts von eindrücklichen Trockenmauern begrenzt.
Ankunftspunkte der Heuseile quer über das Tal
Im oberen Teil von Odro kann man einige Ankunftsstellen von Heuseilen sehen, die das Valle del Molino überquerten. Die Verankerung dieser Seile wurde unterhalb der Alp Bardüghè auf dem gegenüberliegenden Abhang gefunden, dies zur Demonstration wie die Heuseile ein wirkliches Transportnetz darstellten.
Alp Bardüghè
Auf 1600 Metern über Meer öffnet sich eine Hochebene, die als Alp genutzt wird. Das Alpbewirtschaftungssystem benutzte diese hochgelegene Fläche als Sommerweide für das Vieh.
Buchenwald
In seiner Art faszinierend ist der kreisförmige Buchenwald, der sich unterhalb der Alp Bardüghè auf 1520 Meter über Meer befindet. Er wurde von den Bewohnern der Maiensässe «heiliger Wald» genannt. Diese Bezeichnung, die man sehr oft im Alpenraum antrifft, könnte zwei verschiedene Ursprünge haben. Einerseits könnte es ein Hinweis sein auf die Schutzfunktion des Waldes vor den gefürchteten Lawinen, andererseits auf seine Funktion als Sonnenschutz für das Vieh der benachbarten Alp. Wenn es stimmt, dass der Buchenwald auch Merisg da Bardüghè genannt wurde, hatte diese Bezeichnung auch mit der Heiligkeit, d. h. der Unantastbarkeit des Waldes zu tun gehabt. Es war strikte verboten im «heiligen Wald» Holz zu fällen.
Monumentale Kastanienbäume
Unterhalb einer Höhe von 900 Meter über Meer geht man durch eine Kastanienselve, die leider seit Jahrzehnten nicht mehr gehegt wird und nun ein dichter Mischwald ist. In der Vergangenheit erstreckten sich Kastanienwälder über weite Teile dieses Berggebietes und im Besonderen um die Siedlungen. Heute gibt es da und dort noch einzelne, riesige, faszinierende, hundertjährige Kastanienbäume. Erwähnenswert ist die neueste Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL. Die ältesten Kastanienbäume, die sogenannten «monumentalen Kastanienbäume», die in der italienischen Schweiz noch bestehen, wurden inventarisiert und untersucht. Hier kann man einen der 310 inventarisierten Kastanienbäume betrachten, leider ist er in schlechtem Zustand.
Reben
Oberhalb von Costapiana befinden sich Reben, die noch nach traditionellen Methoden kultiviert werden. Alte Weinstöcke von resistenten Reben, die zusammen mit der Kastanie die Pflanzenwelt vervollständigen, die für den Menschen im Rahmen der Subsistenzwirtschaft von grosser Bedeutung war.
Ascona-Locarno Tourist Office
Infodesk Tenero e Valle Verzasca
Via al Giardino 3
CH - 6598 Tenero
Tel.: +41 (0)91 759 77 44
Fax: +41 (0)91 759 77 60
tenero@ascona-locarno.com
www.ascona-locarno.com
Wildheu und Heuseile
Odro war eines der Zentren für die Gewinnung von Wildheu. Die steilen und schroffen Flanken des Piz Vogorno, die für das Grossvieh nicht zugänglich sind, wurden regelmässig gemäht, und dies bis ungefähr in die Fünfzigerjahre. Das so gewonnene Wildheu wurde zuerst in Bündeln zusammengehäuft und dann mit den Heuseilen zum Heustall auf dem Berg oder bis ins Dorf im Tal transportiert. Die Sprügh (Höhlen im Fels) waren die temporären Unterkünfte für die Bergbauern, die sich in die hoch gelegenen Zonen begaben, um das Heu zu schneiden. So entstand ein System, das die Fütterung des Viehs während des ganzen Jahres ermöglichte. Deutliche Spuren dieser Tätigkeit (nicht mehr benutzte Heuseile; Pufferstellen für die Heubündel; Wege in den Felsen) sind noch sichtbar. Zur Illustration der Bedeutung dieser Tätigkeit zitieren wir hier einige Stellen aus dem Werk von F. Binda, I vecchi e la montagna [Die Alten und der Berg] (Locarno 1983): «Früher gingen alle in den Wald, ohne Ausnahme. Ich sage dir, der ganze Piz Vogorno wurde gemäht. ( ) Als sie aufgehört haben, in den Wald zu gehen, verkamen auch die Heuseile. Ich hatte ein Heuseil, das war 1000 Meter lang, es reichte fast bis auf den Piz Vogorno, bis auf ungefähr 2000 Meter Höhe, dann gab es verschiedene Strecken bis nach Costa Piana.»
Odro
Odro ist ein auf 1200-1300 Meter über Meer gelegenes Maiensäss an den Abhängen des Piz Vogorno. Es liegt zwischen dem Dorf Vogorno (500 m) und der Alpe Bardughè (1639 m). Man erreicht es über einen steilen, aber bequemen Weg, der einem langen Grat, der das Valle del Molino vom Valle della Porta trennt, folgt und durch eine ganze Reihe dazwischen liegender Weiler (Colletta, Torlètt, Stavéll, Pidoo) führt. Odro seinerseits, das im System der traditionellen Alpbewirtschaftung die Funktion der Bergsiedlung innehatte, besteht aus vier kleinen Siedlungskernen (Técc Fond, Ticc Zòtt, Sert, Cim'al Prov). Das historische Alter dieser Besiedlung wird belegt durch das Vorhandensein eines schönen Schalensteins im Zentrum von Ticc Zòtt sowie durch die an einigen Gebäuden angebrachten Jahreszahlen (17./18. Jahrhundert).
Interessante ethnografische und landschaftliche Schwerpunkte
Mühlen
Unterhalb der kleinen Kapelle, auf dem linken Ufer des Baches, der durch das Valle del Molino fliesst, sind noch Mauerreste einer alten Mühle sichtbar. Mitte des 19. Jahrhunderts waren dort zwei Mühlen, im Besitz der Familie Anselmi, in Betrieb.
Kapelle und Treppenweg
Die Kapelle befindet sich unweit der kleinen Brücke, am Fusse eines eindrücklichen Treppenweges. Bei genauerer Betrachtung bemerkt man, dass der Kalvarienberg einem Heuhaufen (in der Mundart mèda) gleicht. An der Aussenwand der Kapelle sind zwei rustikale Holzkreuze angebracht, früher waren es mindestens drei. Laut Ueberlieferung erinnern diese Kreuze an die Leute, die beim Wildheuen den Tod fanden. Sowohl das Motiv der Malerei, der Aufstieg zum Kalvarienberg, wie auch die Form des Kalvarienbergs, wurden anscheinend nicht zufällig gewählt.
Kapelle Im Ort
Colletta befindet sich eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, die der schmerzensreichen Madonna geweiht ist. Es scheint, dass der Ursprung der Kapelle zurückgeht auf eine Erscheinung der Jungfrau Maria, die ein Bewohner von Vogorno an diesem Ort hatte. Noch Heute gibt es eine Prozession von Vogorno zur Kapelle.
Kastanienwald
Der Weg windet sich durch einen schönen Kastanienwald mit imposanten monumentalen Kastanienbäumen, die bis zu einer Höhe von 900 Meter über Meer vorkommen.
Gratweg
In diesem Abschnitt wird der Weg zu einer wirklichen Gratwanderung. Es handelt sich um eine im Verzascatal ziemlich verbreitete Besonderheit. Dies zeigt, wie die Besiedlungsorte genau dort gewählt wurden, wo das Terrain Vorteile aufwies (Ausrichtung, weniger steiler Boden, Schutz vor Erdrutschen und Lawinen).
Heuseile in Stavéll
Sobald der Grat in der Nähe des Monte di Stavéll erreicht ist, sieht man den Ausgangs- und Ankunftspunkt einiger Heuseile. Das Seil, das ins Tal hinunterführt, ist an einem grossen Felsbrocken verankert und wird von drei Pfählen gestützt. Es gibt zwei Aufprallstellen, die Ankunftspunkte der Heuseile, die von Odro herunterkamen.
Schalensteine
An einem Felsblock im Zentrum der Siedlung von Odro sind einige kleine, schalenförmige Vertiefungen gut sichtbar. Es handelt sich um besondere Zeichen, die vom Menschen hinterlassen wurden, um das Territorium zu kennzeichnen. Diese Zeichen sind weder genau datier- noch deutbar.
Agrotouristischer Bergbetrieb in Odro
Seit 1996 leben J.-Louis Villars und Marlis Solèr ständig in Odro. Einige Gebäude wurden restauriert und der kleine Landwirtschaftsbetrieb, mit ungefähr 40 Verzasca-Ziegen, ist für das Mähen der Bergwiesen besorgt, die so sauber erhalten werden. Die einladenden Unterkünfte, die in den Alpgebäuden eingerichtet wurden, und die Gastfreundschaft sorgen dafür, dass sich der Gast wohlfühlt, der hier Rast machen und sich verpflegen und übernachten kann. Die Installation einer kleinen Turbine produziert genügend Energie, um den Eigenbedarf und den der Gäste zu decken. Die Fassung einer Quelle stellt die permanente Wasserversorgung sicher.
Das kleine Wildheu-Museum
Die Hauptattraktion des Rundgangs stellt das kleine Museum dar, das in der Siedlung Sert liegt. Eigentlich handelt es sich dabei um die zeitweilige Unterkunft von Luigi Berri (1904-1988), der nach Aufgabe seiner Tätigkeit Ende der Sechzigerjahre das Haus intakt hinterliess, in dem er gelebt hatte, mit den von ihm verwendeten Geräten und Werkzeugen. In dem kleinen Lokal werden so die Objekte ausgestellt, die er bei der Ausübung verschiedener Tätigkeiten brauchte: vor allem beim Einbringen des Wildheus.
Trockenmauern
Die Wiesenfläche von Odro wird bergwärts von eindrücklichen Trockenmauern begrenzt.
Ankunftspunkte der Heuseile quer über das Tal
Im oberen Teil von Odro kann man einige Ankunftsstellen von Heuseilen sehen, die das Valle del Molino überquerten. Die Verankerung dieser Seile wurde unterhalb der Alp Bardüghè auf dem gegenüberliegenden Abhang gefunden, dies zur Demonstration wie die Heuseile ein wirkliches Transportnetz darstellten.
Alp Bardüghè
Auf 1600 Metern über Meer öffnet sich eine Hochebene, die als Alp genutzt wird. Das Alpbewirtschaftungssystem benutzte diese hochgelegene Fläche als Sommerweide für das Vieh.
Buchenwald
In seiner Art faszinierend ist der kreisförmige Buchenwald, der sich unterhalb der Alp Bardüghè auf 1520 Meter über Meer befindet. Er wurde von den Bewohnern der Maiensässe «heiliger Wald» genannt. Diese Bezeichnung, die man sehr oft im Alpenraum antrifft, könnte zwei verschiedene Ursprünge haben. Einerseits könnte es ein Hinweis sein auf die Schutzfunktion des Waldes vor den gefürchteten Lawinen, andererseits auf seine Funktion als Sonnenschutz für das Vieh der benachbarten Alp. Wenn es stimmt, dass der Buchenwald auch Merisg da Bardüghè genannt wurde, hatte diese Bezeichnung auch mit der Heiligkeit, d. h. der Unantastbarkeit des Waldes zu tun gehabt. Es war strikte verboten im «heiligen Wald» Holz zu fällen.
Monumentale Kastanienbäume
Unterhalb einer Höhe von 900 Meter über Meer geht man durch eine Kastanienselve, die leider seit Jahrzehnten nicht mehr gehegt wird und nun ein dichter Mischwald ist. In der Vergangenheit erstreckten sich Kastanienwälder über weite Teile dieses Berggebietes und im Besonderen um die Siedlungen. Heute gibt es da und dort noch einzelne, riesige, faszinierende, hundertjährige Kastanienbäume. Erwähnenswert ist die neueste Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL. Die ältesten Kastanienbäume, die sogenannten «monumentalen Kastanienbäume», die in der italienischen Schweiz noch bestehen, wurden inventarisiert und untersucht. Hier kann man einen der 310 inventarisierten Kastanienbäume betrachten, leider ist er in schlechtem Zustand.
Reben
Oberhalb von Costapiana befinden sich Reben, die noch nach traditionellen Methoden kultiviert werden. Alte Weinstöcke von resistenten Reben, die zusammen mit der Kastanie die Pflanzenwelt vervollständigen, die für den Menschen im Rahmen der Subsistenzwirtschaft von grosser Bedeutung war.
Ascona-Locarno Tourist Office
Infodesk Tenero e Valle Verzasca
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Spezieller Hinweis
Zugang Der Rundgang beginnt in der Nähe des Ristorante Pizzo Vogorno. Aufgrund der wenigen Parkplätze am Ausgangsort Vogorno wird empfohlen, das Postauto (Linie 630.55) zu benutzen - Haltestelle Vogorno (Ristorante Pizzo Vogorno).
Routenorte
Vogorno - Colletta - Torletto - Stavello - Odro - Alpe Bardughè - Pioda - Sponda - Costapiana - Vogorno
Startpunkt
Vogorno, Postautohaltestelle
Zeit | Länge | Höhenmeter | Gipfel |
5.5h | 12.5km | 1177m | 1639 m.ü.M. |
Tourenmerkmale
hart
schwer
schön