Fahrrad-Tour
Wiesenroute 16 - Wangen
Anfang und Ende der Tour liegen im Wangener Stadtgebiet, wo die Terrassen zwischen den bei - den Argenflüssen kurze Anstiege und Abfahrten verursachen. Die landschaftlich sehr reiz volle Strecke verläuft - zur Gänze auf asphaltierten Nebenstraßen bzw. Radwegen - im Becken des zur Unteren Argen ziehenden Karbach, zunächst am Westrand, dann, nach der Querung, am Ostrand, und schließlich außerhalb im Drumlinhügelland von Fünfers. Schöne Blicke auf das Karbachbecken und in Richtung Alpen sind der Lohn für zwei schweißtreibende Anstiege. Wiesen, der Schwer punkt der Tour, nehmen in verschiedenen Typen und Farbtönen drei Viertel des umrundeten Gebietes ein.
WIESEN - BLÜHENDER LEBENSRAUM
Streuwiesen
Als Folge der zwischen 1870 und 1930 erfolgten Vergrünlandung, der Umwandlung von Äckern in Wiesen, stand im Allgäu kein Stroh mehr als Stall einstreu zur Verfügung. Strohersatz lieferten Schilfhalme, Niedermoorgräser und -kräuter, die durch herbstliche Mahd auf den daher so genannten «Streuwiesen» gewonnen wurden. Sie bilden die bunten Tupfer in der Landschaft, in denen vom Frühjahr bis Herbst ständig etwas blüht, fliegt, summt und brummt. Unter den bis 100 Pflanzenarten auf wenigen m2 fallen besonders die rosa Mehlprimeln, die rotblauen Knabenkräuter und die weißen Wollgrassamen auf. Die Umstellung auf Schwemmentmistung ließ Streuwiesen entbehrlich werden. Die meisten wurden entwässert, in Futterwiesen umgewandelt, aufgeforstet oder fielen brach. Um die restlichen zu erhalten, sind Mähen und das Wegschaffen des Mähguts notwendig. Landwirte, die Streuwiesen pflegen, erhalten eine Entschädigung.
Feuchtwiesen
Waldfreie Bach- und Flussauen und Stellen mit hohem Grundwasserstand waren früher Wiesen vorbehalten, weil sie für Äcker zu nass waren. Gelegentliche Überschwemmungen schadeten hier weniger. Durch die Begradigung der meisten Fließgewässer wurden die Auen trockener, feuchte Stellen wurden durch Drainage entwässert, gedüngt und in Fettwiesen umgewandelt. Feuchtwiesen sind daher selten geworden. Weil sie später und meist nur zweimal im Jahr gemäht werden - häufig für Pferdefutter - wachsen auf ihnen viele Pflanzenarten. Im Frühjahr zeigen Sumpfdotterblumen besonders nasse Stellen an. Das Wiesenschaumkraut blüht hell-lila, es folgen die rosafarbenen Kuckucksnelken und der Schlangenknöterich. Trollblumen und Hahnenfuß steuern gelbe, das Vergissmeinnicht blaue Töne bei. Die Blüten locken Schmetterlinge und andere Insekten an, die späte Mahd schont Puppen, Eigelege und Jungvögel.
WIESEN - SAFTIGE FUTTERGRUNDLAGEN
Fettwiesen
So genannte Fettwiesen bilden die Futtergrundlage für die Milchviehfütterung im Allgäu. Jeder Bauer wünscht sich solch wuchskräftige Wiesen, möglichst eben, also leicht befahrbar und großflächig. Häufige Schnittnutzung und sofortige Düngung, meist mit Flüssigmist, kennzeichnen die intensive Wiesenbewirtschaftung. Der Flüssig - mist sorgt für rasche Versorgung von Gräsern und Kräutern mit Nährstoffen. Vier bis fünf Schnitte pro Jahr können auf guten Futter wiesen hier im Karbachbecken gewonnen werden. Eine Milchkuh mit mittlerer Leistung benötigt täglich rund 13 kg gutes Wiesenheu oder 40 - 50 kg Grassilage zur Deckung ihres Grundfutterbedarfs. Bauern, die Milch für die Herstellung von Emmentaler Käse produzieren, gewinnen meist nur Heu als Winterfutter. Denn über Silofutter gewonnene Milch kann bei der Käsereifung zu Störungen führen. Im Vergleich zu Streu - und Nasswiesen sind Fettwiesenartenarm. Fuchsschwanz, Lieschgras und Weidelgräser so wie Löwenzahn, Bärenklau und Wiesenkerbel bilden oft den Hauptanteil der Wiesenvegetation. Für Schmetterlinge und Heuschrecken bieten Fett wiesen keinen geeigneten Lebensraum, häufige Mahd zerstört die Puppen und Eigelege. Auch nektarsuchende Insekten finden wenig blühende Kräuter, weil meist vor der Blüte gemäht wird.
Weiden
Weidendes Vieh gehört seit Generationen zum Landschaftsbild im Allgäu. Von Ende April bis Mitte Oktober bilden saftige Weiden wichtige Futtergrundlage für Kühe und Jungtiere. Verschiedene Weidsysteme und -techniken sind entstanden. Auf hofnahen Kälberweiden, meist um Streuobst - bäume, haben Kälber ersten Kontakt mit Gräsern und Kräutern. Milchkühe werden auf hofnahen Flächen mit kräftigem Futteraufwuchs gehalten. Durch nachhagen (versetzen des Zaunes) er halten sie portioniert frisches Gras. Jungvieh wird oft auf großflächig eingezäunten, hängigen Weiden (Schumpenbuckeln) ge halten. Die Futteransprüche sind nicht so hoch wie die der Milchkühe. Der Weidegang fördert die Gesundheit des Viehs, Sonneneinstrahlung, frische Luft und Bewegung sind ein Teil des Wellness-Programms für Kühe. Für Insekten stellen Weiden ebenfalls günstige Lebensräume dar - Rinderbremsen und Fliegen umschwirren die Kühe, Mistkäfer bevölkern Kuhfladen, Laufkäfer nutzen offene Bodenstellen. Der Pflanzenbestand auf Weiden hat sich dem Verbiss durch die Tiere und dem Tritt angepasst. Meist sind es robuste Gräser und Kräuter wie der Krause Ampfer. Er keimt gern an Stellen, die durch starken Tritt freigelegt sind. Wenn er älter ist, wird er von den Rindern verschmäht und ist durch sein großes Samenpotenzial stark verbreitet. Weidepflege ist eine mühsame Arbeit, die der Landwirt meist von Hand erledigt - nachmähen, Geilstellen verstreichen, schwenden von aufwachsendem Gehölz, Zäune flicken, Ampferstechen.
Erlebnispunkte im Streckenverlauf:
- Historische, unter Denkmalschutz stehende Altstadt Wangen
- Autobahnüberquerung westl. Karbach
- Obstwiesen und Märzenbecher bei Untermatzen
- Weiden und Blick auf Karbachbecken und Alpen nördl. Krottental: Streuwiesen des Naturschutzgebietes Ruzenweiler
- Obstwiesen, Märzenbecher und alte Käserei bei Oberhof
- wiesen- und waldumgebener Karsee
- Skulpturenweg
- Pfarrkirche St. Kilian und Ursula
- Bachschlingen und Feuchtwiesen am Karbach
- Pfarrkirche St. Laurentius in Leupolz
- Museum für ländliches Kulturgut im Dorfstadel in Leupolz (siehe Hinweise)
- Blick auf Burgstelle Bauhof Schlössle und Karbachbecken bei Auffahrt Stützenberg
- Stützenberger Tobel
- Drumlinhügel bei Fünfers
- Burgruine Prassberg - Attraktion: Geißenmilchbetrieb in Missen mit Geißenmelkstand, dazugehöriger Hofkäserei und Verkaufsraum. Während der Melkzeiten am Abend ist die Besichtigung besonders interessant.
Bademöglichkeiten:
- Naturbadesee Karsee mit Grillstelle
- Badeweiher Röhrenmoos (750 m westl. Fünfers)
- Untere Argen
- beheiztes Freibad Stefanshöhe (nördl. des Hammerweihers)
Tourist Information - Gästeamt
Bindstraße 10
D-88239 Wangen i. Allgäu
Tel: +49 (0) 7522 74 211
E-Mail: tourist@wangen.de
Internet: www.ferienregion-allgaeu.de
WIESEN - BLÜHENDER LEBENSRAUM
Streuwiesen
Als Folge der zwischen 1870 und 1930 erfolgten Vergrünlandung, der Umwandlung von Äckern in Wiesen, stand im Allgäu kein Stroh mehr als Stall einstreu zur Verfügung. Strohersatz lieferten Schilfhalme, Niedermoorgräser und -kräuter, die durch herbstliche Mahd auf den daher so genannten «Streuwiesen» gewonnen wurden. Sie bilden die bunten Tupfer in der Landschaft, in denen vom Frühjahr bis Herbst ständig etwas blüht, fliegt, summt und brummt. Unter den bis 100 Pflanzenarten auf wenigen m2 fallen besonders die rosa Mehlprimeln, die rotblauen Knabenkräuter und die weißen Wollgrassamen auf. Die Umstellung auf Schwemmentmistung ließ Streuwiesen entbehrlich werden. Die meisten wurden entwässert, in Futterwiesen umgewandelt, aufgeforstet oder fielen brach. Um die restlichen zu erhalten, sind Mähen und das Wegschaffen des Mähguts notwendig. Landwirte, die Streuwiesen pflegen, erhalten eine Entschädigung.
Feuchtwiesen
Waldfreie Bach- und Flussauen und Stellen mit hohem Grundwasserstand waren früher Wiesen vorbehalten, weil sie für Äcker zu nass waren. Gelegentliche Überschwemmungen schadeten hier weniger. Durch die Begradigung der meisten Fließgewässer wurden die Auen trockener, feuchte Stellen wurden durch Drainage entwässert, gedüngt und in Fettwiesen umgewandelt. Feuchtwiesen sind daher selten geworden. Weil sie später und meist nur zweimal im Jahr gemäht werden - häufig für Pferdefutter - wachsen auf ihnen viele Pflanzenarten. Im Frühjahr zeigen Sumpfdotterblumen besonders nasse Stellen an. Das Wiesenschaumkraut blüht hell-lila, es folgen die rosafarbenen Kuckucksnelken und der Schlangenknöterich. Trollblumen und Hahnenfuß steuern gelbe, das Vergissmeinnicht blaue Töne bei. Die Blüten locken Schmetterlinge und andere Insekten an, die späte Mahd schont Puppen, Eigelege und Jungvögel.
WIESEN - SAFTIGE FUTTERGRUNDLAGEN
Fettwiesen
So genannte Fettwiesen bilden die Futtergrundlage für die Milchviehfütterung im Allgäu. Jeder Bauer wünscht sich solch wuchskräftige Wiesen, möglichst eben, also leicht befahrbar und großflächig. Häufige Schnittnutzung und sofortige Düngung, meist mit Flüssigmist, kennzeichnen die intensive Wiesenbewirtschaftung. Der Flüssig - mist sorgt für rasche Versorgung von Gräsern und Kräutern mit Nährstoffen. Vier bis fünf Schnitte pro Jahr können auf guten Futter wiesen hier im Karbachbecken gewonnen werden. Eine Milchkuh mit mittlerer Leistung benötigt täglich rund 13 kg gutes Wiesenheu oder 40 - 50 kg Grassilage zur Deckung ihres Grundfutterbedarfs. Bauern, die Milch für die Herstellung von Emmentaler Käse produzieren, gewinnen meist nur Heu als Winterfutter. Denn über Silofutter gewonnene Milch kann bei der Käsereifung zu Störungen führen. Im Vergleich zu Streu - und Nasswiesen sind Fettwiesenartenarm. Fuchsschwanz, Lieschgras und Weidelgräser so wie Löwenzahn, Bärenklau und Wiesenkerbel bilden oft den Hauptanteil der Wiesenvegetation. Für Schmetterlinge und Heuschrecken bieten Fett wiesen keinen geeigneten Lebensraum, häufige Mahd zerstört die Puppen und Eigelege. Auch nektarsuchende Insekten finden wenig blühende Kräuter, weil meist vor der Blüte gemäht wird.
Weiden
Weidendes Vieh gehört seit Generationen zum Landschaftsbild im Allgäu. Von Ende April bis Mitte Oktober bilden saftige Weiden wichtige Futtergrundlage für Kühe und Jungtiere. Verschiedene Weidsysteme und -techniken sind entstanden. Auf hofnahen Kälberweiden, meist um Streuobst - bäume, haben Kälber ersten Kontakt mit Gräsern und Kräutern. Milchkühe werden auf hofnahen Flächen mit kräftigem Futteraufwuchs gehalten. Durch nachhagen (versetzen des Zaunes) er halten sie portioniert frisches Gras. Jungvieh wird oft auf großflächig eingezäunten, hängigen Weiden (Schumpenbuckeln) ge halten. Die Futteransprüche sind nicht so hoch wie die der Milchkühe. Der Weidegang fördert die Gesundheit des Viehs, Sonneneinstrahlung, frische Luft und Bewegung sind ein Teil des Wellness-Programms für Kühe. Für Insekten stellen Weiden ebenfalls günstige Lebensräume dar - Rinderbremsen und Fliegen umschwirren die Kühe, Mistkäfer bevölkern Kuhfladen, Laufkäfer nutzen offene Bodenstellen. Der Pflanzenbestand auf Weiden hat sich dem Verbiss durch die Tiere und dem Tritt angepasst. Meist sind es robuste Gräser und Kräuter wie der Krause Ampfer. Er keimt gern an Stellen, die durch starken Tritt freigelegt sind. Wenn er älter ist, wird er von den Rindern verschmäht und ist durch sein großes Samenpotenzial stark verbreitet. Weidepflege ist eine mühsame Arbeit, die der Landwirt meist von Hand erledigt - nachmähen, Geilstellen verstreichen, schwenden von aufwachsendem Gehölz, Zäune flicken, Ampferstechen.
Erlebnispunkte im Streckenverlauf:
- Historische, unter Denkmalschutz stehende Altstadt Wangen
- Autobahnüberquerung westl. Karbach
- Obstwiesen und Märzenbecher bei Untermatzen
- Weiden und Blick auf Karbachbecken und Alpen nördl. Krottental: Streuwiesen des Naturschutzgebietes Ruzenweiler
- Obstwiesen, Märzenbecher und alte Käserei bei Oberhof
- wiesen- und waldumgebener Karsee
- Skulpturenweg
- Pfarrkirche St. Kilian und Ursula
- Bachschlingen und Feuchtwiesen am Karbach
- Pfarrkirche St. Laurentius in Leupolz
- Museum für ländliches Kulturgut im Dorfstadel in Leupolz (siehe Hinweise)
- Blick auf Burgstelle Bauhof Schlössle und Karbachbecken bei Auffahrt Stützenberg
- Stützenberger Tobel
- Drumlinhügel bei Fünfers
- Burgruine Prassberg - Attraktion: Geißenmilchbetrieb in Missen mit Geißenmelkstand, dazugehöriger Hofkäserei und Verkaufsraum. Während der Melkzeiten am Abend ist die Besichtigung besonders interessant.
Bademöglichkeiten:
- Naturbadesee Karsee mit Grillstelle
- Badeweiher Röhrenmoos (750 m westl. Fünfers)
- Untere Argen
- beheiztes Freibad Stefanshöhe (nördl. des Hammerweihers)
Tourist Information - Gästeamt
Bindstraße 10
D-88239 Wangen i. Allgäu
Tel: +49 (0) 7522 74 211
E-Mail: tourist@wangen.de
Internet: www.ferienregion-allgaeu.de
Spezieller Hinweis
Schwierigkeitsgrad: Mittlerer Schwierigkeitsgrad mit zwei größeren Steigungen und einer längeren Abfahrt. Museum im Dorfstadel in Leupolz Hier können Sie den Arbeitsablauf während des Jahres einer Bauernfamilie mitverfolgen. Der Arbeitskreis ländliches Kulturgut hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen die Arbeitsweise unserer Urgroßväter und unserer Urgroßmütter aufzuzeigen. Gerne laden wir Sie zu einer Besichtigung ins Museum ein. Öffnungszeiten: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat und jeden ersten Sonntag im Monat 13.30 - 16.00 Uhr (Mai - September) / Sonntage in den Sommerferien 13.30 - 16.00 Uhr. Für Gruppen werden selbstverständlich auch Führungen angeboten, Sie dürfen sich an die Ortsverwaltung Leupolz, Tel. 07506 254, wenden. Gastrobetriebe: - Wangen: Vielseitige Gastronomie für jeden Geschmack. Gehen Sie auf Entdeckungstour - Wangen (ausserhalb): Gasthaus zum Hirsch - Herfatz (Tel. 07522 6257), Gasthaus Sonne - Untermatzen (Tel. 07522 916978), Landgasthof Adler - Krottental 1
Routenorte
Wangen/Altstadt - Radweg entlang der B32 (Richtung Ravensburg) bis Herfatz - Karbach - Untermatzen - Krottental - Pfaffenweiler - Edenhaus - Ruzenweiler - Oberhof - Englisweiler - Karsee - Leupolz - Leupolzbauhof - Stützenberg - Höfen - Fünfers - Beutelsau - auf der Prassbergstraße nach Wangen
Startpunkt
Wangen, Altstadt
Zeit | Länge | Höhenmeter | Gipfel |
2.5h | 20.1km | 231m | 669 m.ü.M. |
Tourenmerkmale
hart
schwer
schön