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Mountainbike-Tour

Val Agario

Val Agario (1/1)
In Arosio startend, nehmen wir die Asphaltstrasse nach Mugena. Nach einer Brücke dringt eine Schotterstrasse rechts in den Kastanienwald ein. Hier beginnt der Anstieg zur Alpe di Coransù und auf dem steiler werdenden Maultierpfad zur Alpe di Agorio hinauf. Auf der rechten Seite erkennen wir den Weg, der ins Val Agario eindringt: der Single Track bahnt sich den Weg in engen Kurven durch die Mulden und Erhebungen. Nur der kurze Aufstieg zur Ebene der Alpe Nisciora muss zu Fuss bewältigt werden. Beim grossen Stall fahren wir auf halber Höhe weiter, begleitet vom herrlichen Blick auf das Malcantone und den Luganeser Arm des Ceresio, und dringen in ein kleines, verstecktes Tal ein. Die Route führt weiter über die Alpe Gem und La Bassa bis wir wieder den Wegweisern nach Arosio hinunter folgen. Dabei durchqueren wir dichten Buchenwald und erreichen schliesslich auf einer Schotterstrasse die Häuser von Arosio.


Im Norden, auf den Gebirgskämmen und bis hinunter in die Falten der Täler bläst der eisige Winterwind. Feinste Eiskristalle färben die Luft in düsterem Weiss. Oben, gegen die Berggipfel, erfassen sie auch die Lärchen und Tannen. Im Süden hingegen ist der Himmel oft noch blau: Die kleinen, abgelegenen Voralpentäler wie das geheimnisvolle Val Agario werden zum idealen Ziel für die letzten Touren des Jahres.


29. Oktober

Wir gehen von Arosio aus und schlagen die Asphaltstrasse ein, die nach Mugena führt. Nach einer Brücke dringt eine Schotterstrasse auf der rechten Seite in den Kastanienwald ein. Die hundertjährigen Bäume sind stark und ausgreifend. Wir ahnen, uns in einem Garten zu befinden, den der Mensch klug angelegt hat, in vollkommener Symbiose mit der Natur. Doch dort, wo einst die Frauen, beladen mit schweren sciüée mit dem raspiröö jeden Quadratmeter durchkämmten, um auch die kleinsten Kastanien zu sammeln, wo die Kinder schrieen und einander übermütig nachrannten, wächst heute ungestört der Adlerfarn. Die Kastanien verfaulen auf dem Boden und knirschen traurig, wenn wir sie mit unsern Rädern zerquetschen.
Dann machen die Kastanien nach und nach den Buchen Platz, die uns bis oberhalb der Alpe di Coransù begleiten, wo es steiler wird. Ein Teppich von kleinen roten Blättern bedeckt den Weg und versteckt die Tücken der Wurzeln und scharfkantigen Steine. Weiter oben verbleiben nur noch einige schüttere Birken, die mit ihren flammenden Kronen die smaragdgrünen Wiesen schmücken.
Die Strasse hört plötzlich auf, und wir befinden uns auf einem holprigen Maultierpfad. Das weite Amphitheater des Val Agario enthüllt vor uns die unglaublichste Sammlung von Herbstfarben, die wir je gesehen haben.
Das intensive Licht der Oktobersonne gleitet leicht über die Mulden und Couloirs, hebt die Formen der Bäume mit prächtigen Lichtspielen hervor.
An den fernen Hängen, auf der gegenüberliegenden Talseite, erblicken wir einen schmalen Weg, der in den Felsen gehauen scheint. Er rückt in schräger Linie vor, durchquert einige kleine, an den Berg geklammerte Alpen und führt zu einem breiten Einschnitt im Bergrücken der Gradiccioli. Die Karte verrät uns, dass es sich um die Bassa handelt, eine Scharte, die sich gegen das Vedeggiotal öffnet und dort auf die Route für Wanderer und Radfahrer trifft, die vom Monte Tamaro hinunter führt. Wir verfolgen jeden Meter des Weges mit unsern Blicken, finden keine Hindernisse und vermerken ihn deswegen als mögliches Ziel.
Wir fahren weiter, doch der Weg wird noch steiler, und wir müssen ein Stück zu Fuss gehen. Zum Glück sind es nur einige Kehren, dann können wir wieder in den Sattel steigen und erreichen bald die kleine einsame Hütte der Alpe Agario, die von einer Herde Schottenrinder besetzt ist. Wir lassen uns von den sanften Formen des Passo d'Agario beschmeicheln, der uns weiter oben erwartet, und von der beeindruckenden Silhouette der Gradiccioli, dem Schwerpunkt der Bergkette, die das Sottoceneri vom Lago Maggiore trennt. Wir zögern, dann erkennen wir auf der rechten Seite den Weg, der ins Val Agario eindringt; Wir hatten ihn von ferne geprüft. Die ersten Meter scheinen sehr flüssig, ein schöner Streifen, der sich durch die orange­farbenen Wiesen schlängelt, also stürzen wir uns ohne Zögern in die Abfahrt.
Ein grossartiger Start. Der Single Track ist ein Schauspiel: Er bahnt sich den Weg in engen Kurven durch die Mulden und Erhebungen. Hinter jeder Kuppe tauchen ein überraschendes Wegstück und die nächste Kuppe auf. Nur der kurze Aufstieg zur Ebene der Alpe Nisciora muss zu Fuss bewältigt werden. Beim grossen Stall rät uns ein Wegweiser zur Abfahrt nach Mugena, doch es ist schade, dieses Paradies zu verlassen, deshalb fahren wir auf halber Höhe weiter, begleitet vom herrlichen Blick auf das Malcantone und den Luganeser Arm des Ceresio, und dringen in ein kleines, verstecktes Tal ein. Hier entdecken wir die Alpe Gem, ein glitzernder Smaragd, eingefügt zwischen purpurfarbenen Wäldern, den wir nach einer weiteren Strecke zu Fuss erreichen.
Zwei steile Passagen kündigen die Ankunft in La Bassa an, wo wir eine grasige Höhenterrasse vorfinden, von der wir den ganzen zurückgelegten Weg bewundern können. Von der andern Seite der Passhöhe, im Schatten des Val Buia, nähern sich vereinzelte Biker und halten auf dem langen Einschnitt des Bergrückens. Sie sind wohl überrascht, einen Winkel zu finden, der noch von der Sonne erhellt wird. Wir setzen uns alle auf die Wiese, um schweigend das Schauspiel des Sonnenuntergangs zu bewundern, während der nun stärkere Wind Riesenmengen trockener Blätter aufwirbelt, denen der Dämmerschein einen Rest Leben schenkt.
Dann folgen wir den Wegweisern hinunter nach Arosio. Der Weg durchdringt einen dichten Buchenwald und mündet in eine Schotterstrasse, die nach einigem Zaudern stracks Richtung Süden zielt. Auf der linken Seite öffnen sich hin und wieder Durchblicke auf das Panorama von Lugano und die Denti della Vecchia, die bereits vom Schatten umhüllt sind. Je mehr wir an Höhe verlieren, begegnen wir immer häufiger Weiden und Ställen, bis wir schliesslich die Häuser von Arosio erreichen.
Ringsum tanzen einige trockene Blätter in der sanften abendlichen Brise. Die Sonne ist untergegangen, doch ihr kurzes Leben ist noch nicht ganz abgelaufen. Es sind nun Kastanienblätter, die mit einem Hauch Ehrgeiz umherwirbeln.

Alfio Cerini, Tessin auf zwei Rädern, Dadò Editore, Locarno, 2008

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Spezieller Hinweis

Der Aufstieg wird ab Alpe di Coransù sehr steil. Er ist für Biker fahrbar, die es gewohnt sind, die ideale Balance zwischen «Langsamkeit», «nicht umkippen» und den «Puls im Griff behalten» zu finden. Nicht fahrbar: 10 - 15 Min. Jahreszeit: April - November Fahrtechnik: 4 Kondition: 3 Ganze Tour zu Fuss: 6 Std.

Routenorte

Arosio - Mugena - Alpe di Coransù - Alpe Agorio - Alpe Nisciora - Alpe Gem - La Bassa - Alpe di Torricella - Arosio

Startpunkt

Arosio, Bushaltestelle «Arosio Bassa»
Karte
Zeit   Länge  HöhenmeterGipfel
3h17.8km810m1495 m.ü.M.
Höhenprofil

Tourenmerkmale

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schwer
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schön
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